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Ein weiterer Morgen bricht an. Heute müssen wir die Masai Mara erreichen. Etwa 320 Kilometer liegen vor uns, die wir versuchen, nicht zu unterschätzen. Wir packen zusammen und machen uns auf den Weg.

Wir bringen nicht viele Kilometer hinter uns, bis wir unseren ersten Halt machen. Wir befinden uns in einem ruhigen, kleinen Dorf, welches einen ziemlich sympatischen Eindruck auf uns machte. Wir steigen aus und gehen auf einen kleinen Laden zu. Das gesamte Dorf beobachtet uns. Auch die Ladenbesitzer mustern uns etwas misstrauisch. Doch nur wenige Minuten später entspannt sich die Situation. Wir dürfen fotografieren und auch die Ladenbesitzer wollen mit uns ein gemeinsames Selfie mit dem Smartphone machen. Nach und nach trauen sich mehr Menschen zu uns.

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Uns gefällt es hier. Und auch den Leuten gefällt es sichtlich, Fremde zu Besuch zu haben. Allerdings müssen wir unsere Reise fortsetzen, um unser Ziel heute zu erreichen. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns.

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Die halbe Strecke haben wir nun hinter uns. Wir erreichen jetzt die Stadt Narok. Hier findet sich endlich wieder ein Supermarkt, bei dem wir unseren Proviant auffüllen können. Wir parken auf dem davor gelegenen Parkplatz und beginnen unsere Einkaufstour.

Nach kurzer Zeit ist unser Einkauf erledigt. Wir gehen zurück zu unserem Auto und müssen eine schockierende Feststellung machen. Wir haben einen Platten! Zunächst sind wir etwas ratlos. Was nun?

Wir entschließen uns, zumindest bis zur nächsten Tankstelle zu fahren. Dort werden unsere Chancen zur Möglichkeit eines Radwechsels höher sein. Denn ein Ersatzrad haben wir jedenfalls dabei.
Wir rollen vorsichtig vom Supermarkt-Parkplatz. Es vergehen nur Sekunden bis uns jemand herauswinkt. Der Mann sagt, er könne uns den Reifen wechseln. Wir sollen auf den Platz direkt gegenüber fahren. Dort ist eine „Werkstatt“.

Uns bleiben nicht viele Alternativen, weshalb wir das Angebot annehmen. Dort angekommen, wird der Reifen entfernt und ein Mann mit „Total“-Jacke prüft den Reifen. Er teilt uns mit, dass er den Reifen flicken könne. Das würde umgerechnet 15€ kosten. Es befindet sich nur ein Bolzen im Rad.
Wir stimmen zu und die Arbeit an dem Reifen beginnt. Mit einfachen Werkzeugen und purer Hebelkraft wird der Reifen von die Felge getrennt. Die Herangehensweise sieht ziemlich brutal aus, aber es scheint so, als wissen sie, was sie tun.

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Etwas mehr als eine halbe Stunde ist vergangen. Das Rad ist geflickt und wieder – nach Gefühl – mit Luft befüllt. Alles nochmal gut gegangen. Reichlich verspätet setzen wir unsere Reise fort. Denn laut Google Maps würden wir für die letzten 100 Kilometer mehr als drei Stunden brauchen. Das lässt nichts Gutes erahnen.

Es kommt wie erwartet. Eine „Straße“ in grausamen Zustand liegt vor uns. Noch 70 Kilometer. Geschätzte Zeit: 2 Stunden und 40 Minuten. Ein rechtzeitiges Ankommen vor Sonnenuntergang können wir wieder einmal streichen.

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Langweilig wird es jedoch nie. Wenn man genug von der Straße hat, hält man einfach an, steigt aus und einen Augenblick später lernt man neue Menschen kennen.

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Sehr lange Pausen können wir allerdings nicht einlegen. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Wir kämpfen uns weiter vor und hoffen gleichzeitig, dass wir vor Ort noch ein Campingplatz finden und wenn ja, ob wir diesen noch bei Dunkelheit betreten dürfen.

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Im folgenden wieder ein kleines Video der Fahrt:

Wir sind angekommen und haben Glück. Nach einer kurzen Suche finden wir jemanden, der uns weiterhelfen kann. Er führt uns zur Administration, wo wir uns problemlos anmelden können. Zwei Nächte werden wir nun hier verbringen.

Nachdem wir unseren Aufenthalt geklärt haben, bekommen wir den Weg zum Campingplatz erklärt. Dieser führt ein kurzes Stück durch hohes Gras. Dort gibt es kalte Duschen, Toiletten und eine überdachte Stelle zum Kochen. Immerhin!

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Auf unserem Platz angekommen, bauen wir schnell unser Dachzelt auf. Während wir gerade den Reißverschluss der Schutzplane öffnen, hören wir ein Rascheln. Wir richten unser Campinglicht in Richtung des hohen Grases, welches den Campingplatz umschließt. Und da ist er, der Moment den man bei finsterer Nacht nie erleben möchte. Im hohen Gras beobachtet uns gerade eine Hyäne mit leuchtenden Augen. Zwei Sekunden später dreht sich sich jedoch unbeeindruckt um und verschwindet im hohen Gras.

Wir sind nervös. Etwas schneller als gewöhnlich bauen wir den Rest des Zeltes auf. Und verschwinden darin.

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