Ich habe meinen Weg mit einem kleinen Studio in Nidda begonnen – genutzt nur, wenn wirklich Bedarf war. Schnell wurde klar: Die festen vier Wände engten mich ein. Die Routine in diesem Raum dämpfte meine Kreativität. Jeder Tag fühlte sich gleich an, und die Ideen blieben aus.
Ein paar Jahre später zog ich in ein Ladenlokal in Nidda in der Mühlstraße. Die Schaufensterfront war schön anzusehen, und ich genoss die Aufmerksamkeit. Doch der Schein trügte. Plötzlich bestimmte nicht mehr das Fotografieren meinen Arbeitsalltag, sondern die Ladenpflege: Öffnungszeiten, Schaufensterdekoration, ständige Abläufe. Ich verbrachte Stunden damit, Regale neu zu ordnen, statt hinter der Kamera zu stehen. Und das Geld? Miete, Nebenkosten, Versicherungen – all das fraß die Einnahmen auf, ohne echten Mehrwert zu bringen. Ein Prestigeobjekt ja, aber es machte mich nicht erfolgreicher, sondern nur beschäftigter.
Also setzte ich radikal um: Voll auf Mobilität. Mein ganzes Equipment passt jetzt in handliche Cases – mobile Blitze, faltbare Softboxen, kompakte Hintergründe. Ich baue mein Studio dort auf, wo sich meine Kunden wohlfühlen: im eigenen Büro, im Café ihres Vertrauens oder auch einfach bei mir zuhause. Keine langen Wege, keine Meeting-Serien, keine leeren Studiozeiten. Die Kunden lieben das. Sie stressen sich nicht mehr mit Anfahrt und fremder Umgebung, sondern bekommen genau das, was sie brauchen, direkt vor Ort.
Diese Freiheit zahlt sich aus. Ich kann in jeder Stadt neue Aufträge annehmen, spontan Termine legen und habe mehr Freizeit als je zuvor. Die Fixkosten sind so gering, dass ich am Monatsende deutlich mehr in der Tasche habe als damals mit meinem Ladengeschäft. Ich kenne Kollegen, die ihre Geschäfte gerade so stemmen: Sie fotografieren, um die Miete zu zahlen, und wenn ein großer Job reinkommt, bleibt der Laden geschlossen – das ist weder kunden- noch geschäftsorientiert.
Für mich ist klar: Wer echten Mehrwert liefern will, muss mobil sein. Statt Miete und Routine investiere ich in smarte Online-Präsenz, gezieltes Marketing und in das, was ich am besten kann: Menschen ins richtige Licht setzen. Ein festes Studio oder Ladenlokal wirkt heute oft wie unnötiger Ballast. Meine Empfehlung: Pack deine Ausrüstung zusammen, denk digital, arbeite da, wo die Geschichte entsteht – und behalte deine Freiheit und deine Kreativität.
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