Nach einer erstaunlich guten Nacht mit schnurrenden Löwen und vielen unbekannten Geräuschen ist es Zeit, aufzustehen. Der Sonnenaufgang steht kurz bevor. Ich verlasse das Zelt und sehe einen typisch afrikanischen Morgen. Der Horizont ist kräftig orange gefärbt, davor sieht die noch tiefschwarze Landschaft. Dieser Anblick ist überwältigend.

Innerhalb von nur wenigen Minuten wird es hell. Es folgt eines der vielen ersten Male – wir sehen unsere Umgebung bei Tageslicht. Endlich sind wir angekommen. Das spüren wir jetzt deutlich.
Die Ranger sind schon längst auf den Beinen und kommen auf uns zu. Sie möchten uns nun ausführlicher kennenlernen sowie die Details unseres Aufenthalts klären. Wir erfahren, dass Buffalo Springs nur durch einen Fluss von unserem eigentlichen Ziel Samburu getrennt ist. Außerdem würden sich hier die gleichen Tiere aufhalten, da die Gebiete nicht eingezäunt oder auf andere Weise voneinander abgegrenzt sind. Einer der Ranger bietet uns seine Begleitung für den Tag an, da er sonst sowieso nichts zu tun hätte. Wir stimmen zu und bereiten uns zum Aufbruch vor. Denn das beste Licht bietet sich hier in den wenigen Morgenstunden.

Wir verstauen also unsere Schlafsäcke, klappen mit wenigen, noch holprigen Handgriffen unser Dachzelt zusammen und steigen ins Auto. Joram fährt, der Ranger nimmt auf dem Beifahrersitz Platz und ich setze mich mit meiner Kamera ausgerüstet nach hinten.
Die holprige Fahrt durch die Steppen beginnt. Und es dauert tatsächlich nicht lange bis wir die ersten Tiere entdecken.

Auf unserem Weg durch die Wildnis erfahren wir von einem Vorbeifahrenden den Aufenthaltsort von einem Löwenpaar. Wie soll es anders sein, natürlich in der uns entgegengesetzten Richtung. Bei dem sofort folgenden Wendemanöver gibt es einen kräftigen Ruck und lauten Knall. Wir haben uns “ein wenig” fest gefahren.

Zu unserem Glück ist der andere Fahrer noch nicht weitergefahren. Kurzerhand befreit er uns mit einem Seil und dem Allradantrieb beider Autos aus der misslichen Lage. Das Auto hat erfreulicherweise keinerlei Schaden genommen.

Nach diesem Zwischenfall geht es direkt weiter. Während der Fahrt erfahren wir von dem Ranger einige interessante Informationen. Er arbeitet für die kenianische Regierung, um das Reservat vor Wilderern zu schützen. Dafür hat er sogar die Freigabe, auf Menschen zu schießen, um das Leben der Tiere zu bewahren. Weiterhin sagt er, dass es den letzten Vorfall vor elf Jahren gab. Schön zu hören.

Am Ziel angekommen, finden wir die Löwen und über den Tag verteilt noch viele weitere Tiere. Die einen sind majestetisch und beeindruckend groß, die anderen eher putzig klein. Aber alle miteinander sind wunderschöne und obendrein in der Regel friedliche Geschöpfe.






Am Ende des Tages kehren wir zurück ans Tor des Nationalparks. Die Ranger laden uns ein, unser Camp bei ihren Häusern aufzuschlagen. Mit den Eindrücken der vergangenen Stunden und den letzten Sonnenstrahlen legen wir uns aufs Ohr.

Lieber Dominik,
Danke für diese Idee, dass Tagebuch zu veröffentlichen. Es sind tolle Bilder!!!!. Es lenkt den Blick, der gerade sehr auf den schwierigen Zeit liegt, auch einmal in eine andere Richtung.
Ich freue mich auf die nächsten Tage.
Schöne Grüße
Sabine
Vielen Dank Sabine!
Das freut mich sehr und motiviert mich für die nächsten Tage!